Holprig ist der Weg durch die Bretagne

Dienstag, der 12. Juli 2011

7.45 Uhr steht Peter vor der Tür der Bäckerei und wartet sehnsüchtig auf die Bäckerin, die endlich das Rolltor hochschiebt. In der Kajüte riecht es nach Kaffee, die Eier sind kurz vor fertig. Draußen ist es grau in grau. Es soll den ganzen Tag regnen, aber es bleibt wenigstens trocken. Es ist leider die ganze Reise zu kalt!!! Von wegen morgens einmal ums Boot schwimmen, findet nicht statt, aber das soll ja in Hamburg besser sein, weshalb wir ja das Boot in den Norden bringen.
Navigatorisch umrunden wir jetzt Kap für Kap und der Chefnavigator hat gut zu tun. Ansonsten spielen wir alle mit unseren Phones und Pads und weichen ab und zu Fischerfähnchen aus.
Beim Passieren des ersten Kaps erleben wir bereits die an dieser Küste auftretenden extremen Strömungsverhältnisse. Das Schiff steht bei 5 Bft. Gegenwind unter Motor im Wasser still, macht aber per GPS 6 kts Fahrt. Bei derartigen Verhältnissen kann selbst der Eigner die Zeit für den Anleger nicht mehr berrechnen, aber er versucht sich sowieso, den Faktor Zeit rentnerlike abzugewöhnen.
Zum Mittagshotdog begleiten uns in größerer Welle mal wieder mehrere Delfine. Sie haben aber nicht mitgegessen.
Um 17 Uhr liefen wir in den schönen Hafen von Camaret sur Mer ein – Marina mit Stegen – und treffen unsere internationalen Brüder und Schwestern, die jedoch klüger als wir alle in den Süden segeln. Der Drink wird bei Regen eingenommen und entschieden erneut der französischen Gastronomie eine Chance zu geben.

Unsere Bordgespräche kreisen übrigens seit Tagen um die Dame, die die Muscheln mit der Gabel gegessen hat. Wo war das bloß? Vier Reisende bringen kaum noch zusammen, in welchem Ort das wohl war. Wir werden es weiter diskutieren und ärgern uns, daß wir es nicht im Bordbuch vermerkt haben, dann könnten wir es wenigstens nachlesen.

Sm 47. (7 Std motort)

2 Kommentare

    • Heinzi&Vera auf 12. Juli 2011 bei 19:37

    ….hier möchten wir doch mal klarstellen, dass wir schnöde Daheimgebliebenen dachten, euer Bordbuch sei ausschliesslich zu unserer Erbauung und zum Trost nicht dabei sein zu dürfen, gedacht UND NICHT UM EUER KURZZEITGEDÄCHTNISS IN DER BISCAYA ZU VERSENKEN und nicht mehr darüber nachzusinnen wann welche Dame Muscheln mit der Gabel zuLeibe gerückt ist… wir finden ihr solltet fein weiter ein wenig Gehirnjogging betreiben und wenn ihr’s dann rausgefunden habt, könnt ihr
    1. stolz auf euch sein
    2. es für uns, zu o.a. Erbauung, aufschreiben, und
    3. es SPÄTER, nach der erfolgreichen Weltmeerquerung, nachlesen, um euch selbst so zu erfreuen, wie ihr uns im Hier und Jetzt
    …. alles hat seine Zeit…
    WIE WIR EUCH BENEIDEN!
    Ganz viele Sonnenstunden und gute Winde wünschen euch Vera&Heinzi
    3.

      • Reni auf 12. Juli 2011 bei 23:31

      Gehirnjogging ist wichtig, da kann ich nur beipflichten! Insbesondere auf hoher See… Daher bestehe auch ich darauf des Rätsels Lösung zu erfahren: In welchem Ort befand sich die rätselhafte Dame, die es vorzog den Muscheln mit Besteck zu Leibe zu rücken anstatt, wie normal vornehme Menschen, mit Muschelzange…?? Man könnte auch das Ausschlussverfahren wählen, da ihr im Bordbuch mannigfaltige Angaben zu Nahrung macht (auf der Ile le Groix gab’s zB zum Beispiel Kotelett mit Kartoffeln und Erbsen -Muscheln am Abend kann man hier (doch wohl) ausschließen. Oder?) Im Hafen Le Palais gab’s wiederum nur Cracker und umständlichen Kaffee, -vielleicht war’s hier? Stellt Euch einmal den Hintergrund vor: Saß die Dame oder stand sie während des Essens? Ward ihr im Resaurant oder draußen? War der Weg zum Boot zurück weit? Und was mich interessiert: Wie oft hattet ihr überhaupt moules-frites?? Mit diesen Fragen falle ich auf dem Festland müde ins Bett und überlasse Euch das Gehirnjogging, Eure Reni

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