Biscay away

Mittwoch, der 13. Juli 2011

Jetzt hat uns der liebe Leser erwirscht! Der alte Bordbuchschreiber, der wieder am Werk ist, schummelt abends manchmal.
Damit die Personen, die uns abends lieber im sicheren Hafen haben möchten, rechtzeitig informiert werden, muß das Bordbuch zwischen 18 und 19 Uhr an unsere Technikaußenstelle Stüvi (Dank, immer wieder Dank) abgesandt werden. So auch gestern. Tatsächlich war der Wettergott mal wieder gegen uns, es stürmte und regnete ab 19 Uhr derartig, daß wir uns beleidigt in den Salon zurück zogen, die Bootsheizung aktivierten, und unsere reichlichen Spaghetti-Vorräte schmälerten. Dabei hat Asi auch gleich den durchschnittlichen Tagesweinverbrauch an Bord der NBA pro Person berechnet. Es war ein sehr gemütlicher Abend.
Laut Wetterbericht sollten Temparaturen und Bewölkung so bleiben, wir wählten daher ein Nahziel, Aber l‘ Wrach, 25 sm.
Stattdessen weckte uns strahlender Sonnenschein und ein weit erlaufendes Baquette, so daß Bockis wenigstens noch den idyllischen Ort gesehen haben.
Nach der Ausfahrt haben wir auf ruhigen Meer tatsächlich eine Badung mit anschließender Warmwasserduschung auf der Grating machen können. Wann waren wir das letzte Mal im Meer?
Der Tag begann also gut und verlief auch weiter so. Dank unserer abendlichen Berechnungen ritten wir auf der Flutwelle, wieder bei leichten Gegenwind, teilweise mit 8,4 kts durch gequirltes Wasser. Mehrere Segler auf gleichem Kurs machten mit uns Motorbootrennen.

Wir wurden Letzte, da wir die Sonne mit Stützsegeln und niedriger Drehzahl lieber genießen wollten.
Dank des mitlaufenden Stroms waren wir schon mittags vor unserem Tagesziel und entschieden, weiterzufahren, um freie Tage für die englischen Kanalinseln herauszuholen.
Übrigens freuen wir uns sehr über Kommentare. Heute hat Reni Yogasternchen uns beim Gehirnjogging geholfen, übrigens der Prof. und sien Fru auch. Entsprechend den Vorschlägen der Dres. singen wir jetzt immer Volkslieder. Durch das von Reni vorgeschlagene Ausschluß der Mahlzeitenverfahren wissen wir jetzt, daß die Dame die Muscheln auf der Belle Ile mit der Gabel gegessen hat. Vielen Dank für solche Hilfe von Land.
Während ich hier schreibe sind wir um 18 Uhr querab Roscoff, unserem heutigen Ziel, finden aber alles so schön auf dem Wasser, daß wir einfach weiter düsen. Nach dem eingenommenen Sundowner entscheiden wir uns für Trebeurden. Dort werden wir an einer Waiting-Boje übernachten und morgens um ca. 6 Uhr in den dann hoffentlich offenen Hafen einzulaufen.
Wegen leider wieder defekter Benzinuhr und fehlendem Betriebsstundenzähler wollen wir vor dem großen Schlag nach Jersey noch einmal volltanken. Wir genießen die Abendstunde auf dem Meer, haben aus Bordmitteln das Menue zusammengestellt: Hackbällchen mit Kartoffel -und Apfelmus. Wir werden um ca. 20.30 Uhr da sein und dann essen.
Wir sind froh, die Biscaya hinter uns gelassen zu haben und freuen uns auf die Channel-Islands.
Tschüss bis morgen.

Sm 74 (motort 12 Std.)