Nordsee, wir kommen!

Dienstag, der 26. Juli 2011

Belgisch Essen gehen ist gar nicht so einfach. Die Moules Frites, das Lieblingsgericht der Eignerin, kosteten 20 Euro, statt der 7,50 Euro in Frankreich. Also wanderten wir mal wieder, diesmal über die Promenade vor den wirklich gewöhnungsbedürftigen Nierentischhochhäusern. Aber die Belgier ließen sich davon und auch vom schlechten Wetter nicht abhalten. Kind und Kegel machten ihren abendlichen Promenadenspaziergang. Wir fanden auch eine nette Wirtin, die uns erstmalig die Speisekarte auf Deutsch übersetzen konnte. Wir bekamen, was wir wollten und gingen durch die etwas desolate Altstadt mit viel Leerstand und Verfall zurück zum Schiff, wo Asi noch bis spät in die Nacht mit Aldiwein ein MauMauturnier veranstaltete, welches leider nicht zu ihren Gunsten ausging.
Morgens mal wieder grau in grau mit Regenschauer um 8.30 Uhr gefrühstückt, das Baquette in Belgien ist mit dem französischen auch nicht zu messen, gings um 9 Uhr aufs Meer.
Und siehe da, dem Skipper wurde große Freude bereitet. Unmittelbar nach der Hafenausfahrt wurde die Maschine abgestellt und fast den ganzen Tag ununterbrochen gesegelt!!! Der Wind kam halb mit ca 4 Bft und wir machten die ganze Zeit mit etwas Strom zwischen 6 und 8 kts Fahrt. So ein Tag hatten wir auf der ganzen Reise noch nicht erlebt. Damit wir nicht völlig ausflippen, gab es allerdings nur grauen Himmel, mehrfache Schauer und von der Grundtemperatur möchte ich gar nicht sprechen. Deswegen hielten die Männer Wache und die Damen genossen die Betten. Unser vorgenommes Ziel war Stellendam, mit über 50 sm Strecke, die wir wider Erwarten in acht Stunden, ohne die Umwelt zu belasten, erreichten.

Mit etwas Wehmut fand der letzte Fahnenwechsel auf die holländische Gastlandfahne statt, die nächste Grenze ist Deutschland. Eigentlich sollte die NBA ihre erste Schleuse erleben, damit wir in die Marina von Stellendam kommen, aber vor der Schleuse war ein gastlicher Schwimmsteg, der zur Übernachtung lud. Da wir heute Selbstversorger sind, entschieden wir im Vorhafen zu bleiben, nahmen dabei leider einem gewerblichen Anglerboot, den Parkplatz weg, den sie von weither durch Pfeiffen zu verteidigen suchten. Unsere holländischen Nachbarn zwangen uns jedoch zu bleiben, da der Platz gerade nicht reserviert sei, sondern für Gäste vorgesehen sei. Also blieben wir. Abends gibt es wunderbare Steaks aus der Heimküche und einen Spaziergang durch die Pays bas.

Sm 54 (motort 30 min.)