Wer zu spät aufsteht, den bestraft das Leben

Sonntag, der 24. Juli 2011

Es wurde Boulogne um 21 Uhr, da der Wind nachließ und es zu kalt wurde. Der nicht sehr attraktive Hafen war mit Gastliegern voll und wir wurden zwischen zwei Schiffe gequetscht. Die meisten warteten auf besseres Wetter und waren Holländer. Wir hatten kaum festgemacht, da hatte Astrid bereits die dampfenden Spagehtti mit Spezialsauce im Salon festlich aufgetischt und wir gingen redlich müde gleich ins Bett, da die Stadt wirklich nicht einladend schien. Der Chefnavigator hatte für die Strömungsverhältnisse 7 Uhr Auslaufen empfohlen, welches jedoch allgemein als zu früh verweigert wurde. Also kamen wir nach schönem Frühstück erst um 8.30 Uhr los.

Rauf bis zum Cap Griz und um die Kurve an Calais vorbei, ging es noch prima, hart am Wind mit langsam aufklarenden Himmel und guter Fahrt. Wir konnten gut die White Cliffs of Dover sehen, die Frachter in der engsten Stelle des Kanals, wie auf einer Perlenkette aufgereiht, und hatten mit den 20 Fähren von Calais nur mit einer etwas Trouble. Dann jedoch schlief der Wind ein und drehte nach achtern, Bullentaille gesetzt und in der Altsee dahingeschaukelt bis uns der Gegenstrom erwischte. So blieb nur, Maschine an und mit Gas Richtung Duenkirchen. Leider machten wir auch so nur noch 4 kts Fahrt und die Ankunftszeit verschlechterte sich um 3 Stunden. Selber Schuld. Also gabs Sonntagstütensuppe und Baquette mit anschließendem Schönheitsmittagsschlaf und wenigstens etwas Sonnenschein, sowie erstmalig ohne kalten Wind von vorne. Später ging es vorm Wind mit etwas Maschine auf die Geige. Das Schiff rollte wunderbar, der Keksschrank sprang auf und unsere Lieblingskeksdose sowie die angebrochene Erdnußtüte lagen im Schiff verteilt. Beim Aufkehren rutschte Peter unkontrolliert am Boden sitzend durch den ganzen Salon. Trotzdem gabs von ihm weltmeisterlich servierten Sonntagsnachmittagskaffee und so kamen wir Duenkirchen näher. 17 Uhr einlaufend, gabs gleich alles, den Drink, Frischwasser, Strom, nette Motoryachtbesitzer aus Emden, die uns gleich eine Fotokopie der nächsten uns fehlenden Seekarte fertigte – mit Bordmitteln !-, Astrid machte die Formalitäten und war 2 m zu lang für den von uns wissenschaftlich ausgesuchten Liegeplatz, wir hingegen fanden ihn trotzdem schön und genossen die Abendsonne. Leider kam der Hafenmeister und monierte die 2 m erneut, wir gingen bei den netten Emdener längsseits, die sich ihrerswits freuten, so nette Nachbarn zu haben..
Heute abend ist Sonntagsessengehen angesagt.

Sm 45. (motort 7 Std)