Dienstag, der 19. Juli 2011
Reise, Reise, wir haben gerechnet und entschieden, unter 6 Bft geht es los. Also Wecker auf 7 Uhr, Nase in den Wind, 4 – 5 Bft und trocken, ab ins Gegrummel. Wir wählen den Violet Chanel, aufregend und gefährlich, südlich an Jersey vorbei, aber im Wind- und Wellenschutz der Insel wieder Richtung Frankreich. Segel raus, Maschine aus, erst mit Rückenwind, zum Schluß hart am Wind machen wir die 30 Meilen, die wir uns vorgenommen haben. Zunächst bremste uns die rote Ampel im Hafen von Jersey wegen diverser Dampfer noch aus, aber dann ging es – auf der Flutwelle reitend – mit bis zu 8,5 kts durchs enge Fahrwasser. Peter lieferte sein Meisterstück ab.
Die letzten zwei Stunden entwickelten sich allerdings zur Bolzerei. Das aufgewühlte Wasser schlug mehrfach die vorderen Navigationslichter aus ihrer Halterung. Wir mußten Beidrehen um sie zu retten. Es ist überraschend wie das Beidrehen auch bei sehr starkem Seegang tatsächlich Ruhe ins Schiff bringt.
Unser Zeitfenster für das Einlaufen in Dielette haben wir jedoch nicht einhalten können. Es drohte eine Nacht draußen unterm Cap de Haque vor Anker, was keinem gefiel. Also am Atomkkraftwerk vorbei mit dem Versuch, wenigstens im Vorhafen ein etwas geschütztes Plätzchen zu finden.
Hafeneinfahrt – in der Karte trockenfallend – kurz vor Niedrigwasser in Schleichfahrt mit Wind und Welle von achtern auf 3,40 m passiert, finden wir das Paradies vor. Der durch Sill geschützte Seglerhafen ist natürlich zu, aber der Vorhafen ist ganz neu ausgebaut. Schwimmstege laden zum Verweilen und wir sind fast das einzige Boot im neuen Hafen.
Neben uns steigen die Sill geschützen Boote hinter einem Wasserfall langsam in den ersten Stock. Wir liegen sicher auf 2 m und sind nicht eingesperrt. Die Atlantikwelle wiegt zwar das Schiff am Steg, aber das kann man noch als romatisch bezeichnen. Hinter dem Hafen ein kleines Dorf, grüne Wälder und Hügel, laden nach verspäteten Mittagessen und Schlaf zum Spaziergang.
Wir sind wieder im Euroland und in der richtigen Zeitzone. Heute geht es in das einzige Restaurant am Hafen mit fünf verschiedenen Moules Frites Sorten.
sm 33 (motort 1 Std)
1 Kommentar
Wir sind gedanklich bei Euch!Auch in Bayern hält der Regen Einzug…aber der schönste Balkon der Welt erwartet uns ja schon am Montag, wo, laut Jules und Pieper, auch die Sonne wartet, jauchz. Seid gedrückt und lasst Euch vom Regen nicht kleinkriegen. Wenn zwei kleine Regentropfen… Kusskusskuss