Brumm, brumm gegen den Nordenwind

Samstag, 8. Juni 2011

Fischessen war Klasse und günstig. In Foz war Volksfest. Dom mit Ständen, an denen es umsonst Sardinen vom Grill, Rotwein und Bier gab! Wir sind tapfer wegen der prekären Lage Portugals daran vorbeigegangen. Leider war plötzlich eine Nebel-Regenfront aufgezogen und es hat erstmalig auf unserem Törn von oben genäßt. Unsere Sonntagshemden wurden durchfeuchtet, aber auch das Boot von der dicken Salzkruste befreit.
Die Fische spielten verrückt und schnappten im Hafen an der Oberfläche nach Regensüßwasser. Ein Schauspiel, solange bis eine Möwe sie zum Abtauchen nötigte.
Ausschlafen am absolut ruhigem Liegeplatz war angesagt. Tatsächlich saßen wir um 8 Uhr beim genüßlichen Frühstück und waren ab 8.30 Uhr wieder mit der seglerischen Umrundung des Cabo Mondego beschäftigt.
In zwei Stunden geschafft aber wieder nur 2 sm zum Ziel gut gemacht. Also an den Strand gekreuzt, Peter hat heute mal die 20 m Tiefenlienie freigegeben, Maschine an und entlang einer schönen Dünenlandschaft Richtung unserem heutigen Ankerplatz in Aveiro. Wir feuen uns auf das Steak (Verfallsdatum vor 2 Tagen).
4 Bft Nord waren angesagt und wir hatten zum Schluß 6 Bft. Also wieder sitzen unterm Cockpit-Verdeck, und stundenlang gegenan. Nach den Schauergeschichten aus dem Reeds und dem Imray (Bibeln der Segler für Strecke und Häfen) war Peter als Chefnavigator mit Niels dem Felsenkratzer streng und 2 Meilen vor der Flußmündung verdattelten wir in grober See 45 Minuten um auf die empfohlene Linie zu kommen (mit 2,5 kts). Dann Abfallen und mit Schmackes in die Mündung. Das Wasser brodelte und neben der groben See hatten wir in den Strudeln bei geringer Wassertiefe – Gott sei Dank war gerade Hochwasser – im Leerlauf 9,6 kts auf der Uhr.
Das sind selbst für gestandene Mittelmeer und Ostseesegler ungewöhnliche Erfahrungen.
Wir hatten übrigens den ganzen Tag, obwohl Sonnabend, nicht ein einziges Schiff, nicht mal einen Fischer gesehen und waren froh als es im Strom um uns herum von kleinen Booten wieder wimmelte. Hoch konzentriert hatten wir einen Ankerplatz in einer durch Molen geschützen Bucht ausgesucht, die sich tatsächlich als romantisch mit kleinen Helgolandhäusern erwies. Um 16.30 Uhr fiel der Anker und Ruhe kehrt ein.
Essen wir die Steaks noch oder riechen die schon. Dazu mehr morgen früh.

Sm 39 (motort 5. Std motort).