Kein Weg aus Queensway Marina

Mittwoch, den 8. Juni 2011

Wenigstens mal morgens schönes Wetter. Ab 9 Uhr weitere Vertröstungen. Also bestes Frühstück und erfolgreiche Rest- und Polierarbeiten. Es passierte noch mehr, aber das durfte Niels nicht in das Weltweitnetz stellen. Das Warten nervt, insbesondere da seitens des Hafenpersonals keine erkennbaren Anstrengungen unternommen werden, die kleine Ölmenge, die vor der Barriere schwappt zu entfernen und das Tor zur Welt endlich wieder aufzustoßen. Wiederholte Besuche im Hafenmeisterbüro bringen keinen sichtbaren Fortschritt. Also muss das Mittagsmahl ein wenig Abwechslung bringen. Unser Freund, der Marrokaner, verkauft auch außer Haus! Die Jungs stromern anschließend durch Gib und Niels spricht zum erneuten mal beim Hafenbüro vor und nimmt die Ölsperren in Augenschein. Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben! Nach dem Essen sind die Jungs nicht mehr zu halten. Wir versuchen den Gouverneur telefonisch zu erreichen aber kriegen nicht mal den Chef der Hafenbehörde zu fassen. Jetzt machen die Jungs Sitzstreik im Hafenbüro. Die Hafenmaus (ca. 55 Jahre) läßt sich beeindrucken und beginnt zu telefonieren. Das erste Oelaufnahmeschiff erscheint, dreht aber vor der Einfahrt ab, zu viel Wind! Da können wir wirklich nur noch lachen. Das zweite, etwas wendigere, soll um 17 Uhr kommen. Pustekuchen, weiter Chaos aber jetzt hat unsere Crew das Ruder übernommen und erklärt den Absolut unfähigen Ölabsaugern wo es lang geht.
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Wir hoffen noch auf Auslaufen heute abend, allerdings in eine Nachtsegelei mit etwas arg ungünstigem Wind. Na wir werden sehen… Zwischenzeitlich versuchen wir weiter, Bilder ins Bordbuch zu laden. Geht, aber sehr langsam. Trotzdem vielen Dank für die schon eingegangenen Comments! Wir fühlen uns dann nicht so sehr verlassen.

Na bitte, große Funkansage:
Die neun Schiffe, die den Hafen verlassen wollen, müssen um 18.30 Uhr parat an der Ausfahrt sein, da dann die Oelschleuse für 5 Minuten geöffnet wird! Natürlich sind wir die ersten am Ausgang, lassen dann aber Hartmut und Hanna mit der SY Xanadu vor und das war auch gut so, wie sich später herausstellen sollte. Also ab in den Abend, mit einer neuen Erfindung, nämlich dem Auslaufbier. Wegen der erlittenen Freiheitsberaubung.

Die Jungs durften sich austoben und wie die Wilden zwischen den Ankerliegern kreuzen. Bei 5 Bft von vorne und 2,5 kts Strömung gegenan haben wir aus den 3 Std nach Tarifa locker 6 Std. gemacht. Aber sportlich gesegelt, durch die Welle getaucht und gekurbelt wie verrückt (viele Wenden gefahren um die Strömung zu umfahren). Trotzdem segelt uns die Hanse mit kleiner Selbstwendefock davon. Niels geht deprimiert ins Bett und stellt fest, daß diese Nacht wegen der Lage wohl im Stehen oder im Kopfstand geschlafen werden muß.
Nachts 24 Uhr:

25 sm, (nur im Hafen motort)