Gewitter in Gibraltar

Montag, 6. Juni 2011

Hallo, was ist denn jetzt los. Es gewittert wie verrückt und kalt ist es auch noch. Trotzdem Frühstück auf dem Balkon (im Cockpit) mit leichten Durchfeuchtungserscheinungen und ab ins Oelzeug.

Niels nimmt gerade die Funke in die Hand, um sich – wie gefordert zum Auslaufen anzumelden – da erscheint der Hafenmeister und erklärt Auslaufverbot und Sperrung des Hafens auf unbestimmte Zeit. Hier war ein Oeltank in die Luft geflogen, ging durch die Presse, und dieser hatte den Hafen mit Oel verseucht, welches jetzt durch den Hafen schwappte. Die Behörde hatte eine Oelsperre vor die beiden Marinas ausgelegt, so daß Auslaufen unmöglich wurde. Wie lange dies so sein wurde, wußte keiner. Wir sind ja Rentner, wir haben ja Zeit, wir regen uns gar nicht auf. Auch die Jungs wollten sich „entschleunigen“. Wir streichen den heutigen Ausflug nach Afrika, schade!!! Aber Ihr kennt unsere entschleunigte Jugend (besser Mittelalter) nicht. Niels hatte von kleinen Mängeln am Schiff berichtet und sie spuckten in die Hände:
Der Süßwassertank leckte beim Auffüllen oben raus. Der gesamte Salonboden wurde aufgeschraubt, die Batterien ausgebaut, die Revisionsdeckel des Tanks geöffnet, schwupp Problem gelöst.
In Wirklichkeit waren die Deckelschraubendichtungen von der Batteriesäure vernichtet und wurden durch zugeschnittene Fahrradschläuche erneuert.

Gleichzeitig verbrachte der 2 m große Nils in der 70 cm großen Backskiste Stunden und reparierte ein herausgefallenes Instrument der Motorschalttafel.
Weiter wurde die neuerworbene Handfunke (vom Cockpit zur Funkbude) installiert, indem mit unzulänglichen Bordmitteln Löcher gebohrt wurden.
Bei so viel Fleiß, Ehrgeiz und Perfektionismus mußte ja die Sonne wieder kommen. Kam auch gegen Mittag mit aller Macht. Auf gewerkschaftlichen Druck der Schiffsführung wurde die erste Pause endlich um 15.30 Uhr im marrokanischen Imbiss bei Fish and Chips eingehalten. Auch der Restnachmittag wurde bis zum ersten Bier außerordentlich erfolgreich für die Schiffsverbesserung verwendet bis Hartmut und Hanne
uns besuchten. Die beiden segeln tüchtig ihre Hanse von Griechenland auch nach Hamburg. Wir haben sie schon in Torremolinos getroffen. Großer Seglerwissen Austausch und nettes Beisammesein.
21.30 Uhr kalte Platte an Bord und nette Gespräche bis zur Schlafenszeit.
Hoffentlich lassen sie uns hier morgen raus!

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1 Kommentar

    • Oli auf 7. Juni 2011 bei 13:48

    Das Bordbuch liest sich ja hervorragend! Prima Einrichtung für die arbeitende Bevölkerung, macht verdammt neidisch. Gruß und Fernprost an die gesamte Crew von Oli – aktuell aus Köln, um auch mal einen Standortbericht abzugeben 🙂

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