Sommerreise 2012: Vänersborg – Langedrac (Göteborg)

Zunächst der Wetterbericht:
Frühstück noch im Cockpit, das modische Taube und Windstille um uns herum. Am Horizont die dunklen Wolken. In den Schleusen beginnt der Dauerregen 12 Uhr), dann 1 Std Regenpause und beim Warten vor einer sich nicht öffnenden Brücke ein Gewitter mit Sturm- und Schauerboen, die die Sicht selbst auf dem Götaalv (Fluss)  auf null herabsetzten. Auch nach dem Gewitter liess es sich der Regen nicht nehmen, weiter mit grösster Freude z.B. im völlig überfüllten Stadthafen von Göteborg zu wüten. Also raus nach Langedrac, wieder auf der Ostsee im Skagerak, damit uns hier der aufkommende stramme Wind (6 Bft) beim Anlegen auch gut beschäftigte. Der Skipper, mit seinem „Schlechtwetteranzug“ über den Sommershorts, war seit Mittag durchfeuchtet und hatte demgemäß einen besonders schönen Tag! Aber ansonsten ist alles klar, auf der Andrea Doria!

Die grossen Schleusen von Trollhättan haben wir im Team bestens gemeistert. Zum Schluss stand Asi oberlässig nur noch mit Bootshaken und hielt das 10 Tonnen Schiff in Schach. Die Strömung (2 kts) im Fluss brachte uns vorwärts und wurden vom Skipper stundenlang (im Regen) persönlich ausgesteuert. Im Gewitter hatten wir dann auch noch die Freude, dass uns zwei dicke Frachter unter der sich endlich öffnenden Brücke überraschend entgegen kamen, nachdem wir die ganze Zeit keinen Gegenverkehr hatten. Also wurde erfolgreich ein wildes Ausweichmanöver neben der Fahrrinne gefahren. Nur die verdammte Brücke mitten in Göteborg erreichten wir 15 Minuten nach Feierabend. Die Brücke hatte an einer Stelle 18 m Durchfahrtshöhe und wir, seit Mittwoch 17.7.12, eine Brückenphobie! Also Asi an den Bugkorb und Niels mit regengereinigter Brille im Zeitlupentempo rangetastet. Keiner war sich sicher, ob unsere 17.50 m plus Antenne und Dreifarbenlaterne passen. Als der Skipper volle Kraft rückwärts gab, drückte der Strom das Schiff seitwärts und die Entscheidung hieß: durch!
Es hat gepasst, Gott sei Dank,
Hier in Langedrac liegen wir endlich wieder in der Box, der Wind pfeifft, das Schiff zerrt in den Leinen, die Heizung läuft, die gesamte Vorderkajüte ist Trockenraum für die nassen Klammotten geworden und jetzt gibts Entrecote mit Bohnen, Pfeffersauce a la Axel aus dem Schrank und besten schwedischen Kartoffeln.
Ist  Segeln nicht wunderbar?

43 sm,  motort 9 Std.