Dienstag, 21. Juni 2011
Ab sofort haben wir unsere Internetseite, auf von außen geäusserten Wunsch, öffentlich gestellt. Wenn man Nisi Ben Asi googelt hat uns Google die Polposition mit vielen Hinweisen gegeben.
Tausend Dank an unseren Mitsegler Nils, der unser Bordbuch weiter – jetzt von Land – aufbereitet und ins Netz stellt. Wir werden uns bemühen, rechtzeitig abends das Erlebte zu liefern, damit die Fangruppe rechtzeitig informiert ist. Das bringt mit sich, daß unsere Abende manchmal erst am nächsten Tag nacherzählt werden.
Also zum gestrigen Abend: nach Betankung waren wir endlich um 20 Uhr am zugewiesenen Liegeplatz und stürmten mit der vorbereiteten Einkaufsliste von Bord. Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis dieser Reise, wenn man unsere lieben ausländischen Nachbarn nach dem nächstgelegenen Supermarkt fragt. Regelmäßig erfolgt ein Palaver in allen Sprachen dieser Welt unter Hinzuziehung aller Passanten, die einen zeigen nach rechts, die anderen nach links. Wenn wir dann so klug sind wie vorher folgt meistens, „cerrado?“, jetzt wohl geschlossen ! Trotzdem schafften wir es im gestreckten Gallop durch die Altstadtgassen, den nächsten Eroski-Markt zu erreichen. Glücklich schoben wir das Bordfahrrad mit 10 Tüten behangen zurück durch die wirklich schönen Gassen. In einem gallizischen Straßenrestaurant speisten wir vorzüglich, so daß unsere sonst frühe Bettgehzeit nicht eingehalten werden konnte.
An Bord wurde beim Jägermeister dann noch geplant. Dem aufmerksamen Leser wird vielleicht schon aufgefallen sein, daß in unserer Reiseplanung ein wunderbarer Tag enthalten ist: 30. Juni, 200 sm durch die Biscaya nach La Rochelle. Dazu müßte man die NBA mit einem Düsenantrieb versehen um das zu schaffen. Obwohl eigentlich angetreten, gemütlich und streßfrei zu reisen, haben wir uns natürlich nicht ganz aus dieser Welt verabschieden können und leider noch Pflichten. Also der Leihwagen wartet am 1. Juli um:
Gerni – noch voll im Arbeitsleben integriert – ins Büro zu transportieren, damit er weiter die Wirtschaft prüft, Peter nach Großhansdorf zu bringen, um Reni abzuholen und die Malerarbeiten zu überprüfen, Niels, damit er in Hamburg die eingegangenen Rechnungen bezahlt, Otto christlich tauft und seine Lieblingsfrau Asi abholt.
Also müssen wir Strecke machen, damit wir die drei Tage für die Biscaya gewinnen.
Plan für heute, wieder zwei Etappen auf einmal, unbedingt ums Cap Finisterre herum. Nach gewissenhafter Weckung durch Gerni, Frühstuck nach dem Auslaufem um 6.30 Uhr. Eigentlich sollte das in der ruhigen See von gestern abend eingenommen werden, stattdessen schon wieder Wellen und grauer Himmel. Peter und Gerni steuern sicher durch den Fjord mit hübschen vielen kleinen und großen Felsen und beginnendem Tageslicht.
Niels kocht die Frühstückeier nach Wunsch.
Raus aufs Meer um von den Steinen freizukommen und auf 100 m Wasserlinie gehts zum Cap. Wieder die übliche Ausstattung: kleines Groß, Minifock und Maschine, Aber wir kommen gut mit 6 kts voran. Der Wind ist zu vernachlassigen, kommt aber endlich mal wieder leicht backstag. Im I-Pod-Radio dröhnt zum x.-mal Reinhard Mey mit seiner grenzenlosen Freiheit über den Wolken. Und siehe da, die Delfine haben uns wieder gefunden! Im Laufe des Vormittags begleiten unzählige Einzelne und Schulen unser Boot. Es ist immer wieder ein Erlebnis mit ihnen zu reisen. Gerni gelingt es eine Flosse zu fotografieren und arbeitet die Gebrauchsanweisung seiner Kamera durch, um den Abzug auf Dauerfotografieren zu programmieren. Dies mit Erfolg, seitdem sitzt er auf Delfinausguck, aber natürlich kommen keine mehr. Erst als er aufgab, und ohne Kamera war, schauten sie uns aus der Ferne zu.
Mit umlaufenden Winden düsten wir an den Rias vorbei. Rias sind den norwegischen Fjorden ähnlich. Felsküste, die Hügel sind zum Teil bewaldet und kleine hübsche Städchen mit bunten Häusern säume die Buchten. Man könnte glauben, in den Alpen zu sein.
Der Tag begann grau, über Mittag gab es Niesel und abends brüllte wieder die Sonne.
Kurz vor der Hafeneinfahrt vom Ria de Camãrinas beschließen wir wegen der Schönheit der Bucht, draußen zu ankern. 18.50 Uhr der Anker sitzt fest und die Küche mit Steak, Kartoffeln und Erbsen wird eröffnet.
Sm 71 (12 Std. Durch motort).
2 Kommentare
Moin, moin,
ich bin fix und fertig, wenn ich sehe wie Ihr rackert!
Vielleicht kann man Nils bitten einen Link einzustellen, der uns es möglich
macht über Google den gerade angelaufenen Hafen zu finden.
Noch viel Spaß (rackern)!
Gruß Herbert
Hallo Herbert,
die aktuelle Position und den Routenverlauf in Goggle Maps findest du nun unter Die Route